28-01-2013

Nico Hörmann: „Neues Regelwerk der Fédération Equestre Internationale (FEI) sorgte für viel Gesprächsstoff in der Westernreitszene.“ - Saisonhöhepunkt 2013 - Senioren-EM-Reining auf der Americana in Augsburg

Warendorf (Hans-Peter Viemann). Keine Frage: Nico Hörmann fühlt sich wohl in seinem neuen Job beim Deutschen Olympischen Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf. „Ich habe zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Schritt getan“, ist der 34-Jährige überzeugt und ergänzt, dass er in der Zentrale der deutschen Reiterei „auf eine junge engagierte Mannschaft getroffen ist“ – und dass es ihm sehr viel Freude macht, „jetzt ein Mitglied dieses Team zu sein“. Sein Aufgabengebiet ist die Koordination der Reitsportdisziplinen Reining und Distanzreiten.

 

In den letzten Wochen haben die neuen Artikel im FEI-Regelwerk (113.4 und 156.9) für viele Diskussionen in der Westernreitszene gesorgt. Die neuen Regeln besagen, dass jedes Turnier, welches nicht im FEI-Kalender veröffentlicht ist oder nicht von den nationalen Föderationen anerkannt wird, ein sogenanntes „wildes Turnier“ darstellt. Ferner können Reiter und Offizielle, die auf einem solchem Turnier starten bzw. in offiziellen Funktionen (z. B. Richter) eingebunden sind, mit einer Sperre seitens der FEI von bis zu sechs Monaten sanktioniert werden. Dazu ergänzte Nico Hörmann, dass auf Nachfrage die FEI mitgeteilt habe: „Der Weltverband wird diese Regel nicht selbst überwachen oder verfolgen.“ Zudem sei betont worden: „Dies sei eine Aufgabe der nationalen Föderationen, und erst wenn der nationale Verband einen Verstoß bei der FEI anzeigt, würde die FEI tätig.“



Diese Artikel führten fälschlicherweise zu der Annahme, dass alle Westernreit-Klassen, mit Ausnahme der FEI- und FN-Klassen, nicht genehmigt sind und somit den Tatbestand eines „Wilden Turniers“ erfüllen. „Die Kuh ist inzwischen vom Eis, denn dies war bei uns nicht der Fall“, erklärte Nico Hörmann und verdeutlichte: „Da die verschiedenen Westernreitverbände DQHA, NRHA, EWU, ApHA und PHCG den Westernsport in Deutschland organisieren und diese Verbände im DOKR-Disziplinbeirat Reining mit Sitz und Stimme vertreten sind, sind sie auch von der FN anerkannt. Demzufolge sind auch alle durch die genannten Westernreitverbände organisierten Turniere autorisiert und gelten „nicht als Wildes Turnier“. Allerdings sagte Nico Hörmann ebenfalls, dass „Turniere, die privat, also ohne Verband, organisiert werden, zum Beispiel Playdays, eventuell als wildes Turnier gelten könnten“. Eine Überwachung dieser privaten Turniere ist jedoch seitens der FN und dem DOKR nicht vorgesehen.

Zu Beginn des neuen Jahres steht für die Reiner unter der Leitung von Honorar-Bundestrainer Kay Wienrich in Rieden/Kreuth (31. Januar. bis 3. Februar) ein Vorbereitungslehrgang im Hinblick auf die Qualifikations-Turniere, beim NRHA-Osterturnier- und Derby in der Ostbayernhalle Kreuth, sowie bei der Europameisterschaft in Augsburg auf dem Terminkalender. Angemeldet haben sich 14 Senioren: Sabrina Baumgärtner, Mona Dörr, Fabienne Krämer, Steffen Breug, Philipp Martin Haug, Grischa und Sascha Ludwig, George Maschalani, Jürgen Pieper, Alexander Ripper, Oliver Stein, Markus Süchting, Oliver Wehnes sowie André Zschau. Außerdem (Junge Reiter/Junioren) Sofie Eckebrecht, Nicole Hübner, Madeleine und Vanety Korbus, Jennifer Luhmer, Michelle Maibaum, Jessica Richter, Melanie Thönnes, Ann-Kathrin Wendel, Franziska Zschau und Daniel Kalk. Nebenbei bemerkt: Ein Reiter und vier Reiterinnen haben abgesagt.



Ein Höhepunkt im Jahr 2013 dürfte die Europameisterschaft der Senioren auf der Americana, vom 28. August bis 1. September, in Augsburg sein. „Mit diesem Austragungsort haben wir für dieses kontinentale Championat einen würdigen Rahmen gefunden. Zudem bin ich mir sicher, dass die Halle voll besetzt sein wird und die Besucher außergewöhnlichen guten Reining-Sport zu sehen bekommen“, sagte der auf vielen internationalen Meisterschaften erprobte und erfolgreiche Nico Hörmann. Da auf diesem Event die Jungen Reiter und Junioren nicht mit von der Partie sein werden, stehen zurzeit Gespräche an, um für den Nachwuchs ein zusätzliches Championat auf die Beine zu stellen. „Die DQHA als Veranstalter steht in Verhandlungen mit dem Gut Matheshof in Kreuth, wo erfahrungsgemäß beste Bedingungen für die Reiner bestehen und dieses Event hervorragend durchgeführt werden könnte“, berichtet Nico Hörmann und schließt mit den Worten: „Wir werden alles daran setzen, dass auch die Nachwuchs-Reiner ihr Können auf einer Europameisterschaft zeigen können.“

 

 

Quelle u. Foto: H.-P. Viemann