19-11-2007

Grischa Ludwig: „In einem Finale zu stehen ist eine großartige Sache.“ / „Der Titel NRHA Weltchampion 2007 bleibt in diesem Jahr für mich unerreichbar.“

 

Manerbio (HPV). – Die italienische Reining Futurity in Manerbio, war mit rund 267.000 Euro Gesamtpreisgeld die höchstdotierte außerhalb Nordamerikas. Nimmt man nun die Cutting Gewinn-Gelder dazu, steigert sich die Summe auf über 300.000 Euro. Damit siedelt sich das Turnier in den Bereich der großen internationalen Reit– und Springturniere an. Bemerkenswert.

Im Fokus der Turniertage stand die mit 71.000 Euro ausgeschriebenen Futurity Open Reining. In dieser Prüfung war der Italiener Nicola Brunelli im Sattel von RS Ramses Olena und 222,5 Punkten nicht zu bezwingen. Mit drei Zählern Vorsprung verwies er seine Landsleute Eugenio Latorre (219,5) mit At Ale Wood und Daniel Schlomer (218,0), der Smoking Ricochet aufgezäumt hatte, auf den Silber– und Bronzerang.

Aus deutscher Sicht verlief der Wettbewerb mittelprächtig. Mit einen Score von 207,5 kam der Bitzer Profireiter Grischa Ludwig mit Lil Ruf Ngreat SStar, der Vierbeiner steht im Besitz von Roy de Bruin (Niederlande), auf Platz 17. Der Reiter war dennoch zufrieden. „Mit einem dreijährigen Pferd in einem Finale zu stehen ist für mich eine großartige Sache“, erklärte der Trainer und ergänzt aufklärend: „Der Vierbeiner musste dreimal Vollgas geben, da ist ein taktieren vonnöten. Tatsache ist leider auch, dass nicht immer ein ausgeklügelte Plan aufgeht. So wie bei mir diesmal.“

In der mit 5.000 US-Dollar Preisgeld ausgeschriebenen NRHA Open Reining hieß der Sieger Davide Brighenti (Italien). Sein Lauf mit Ot Taris San Peppy wurde mit 218,5 Punkten bewertet. Damit verwies der amtierende Europameister Matteo Paracchini (217,5) mit Arc Oak Enterprise und Mirko Piazzi (216,0) mit Sudden Redskin Snap auf die Plätze zwei und drei. Mit dem vierten und siebten Rang musste sich Team-Europameister Nico Hörmann (Schwanewede) zufrieden geben. Mit My Hoolywood Ending scorte der gebürtige Hamburger Junge eine 214,5 und seine Vorstellung mit Hucho Chex To Cash wurde mit 213,5 Punkten bewertet. Ebenfalls ungetrübt war Grischa Ludwig. 212,0 Punkte bedeuteten im Endklassement zwar lediglich Platz neun unter 24 Teilnehmern, „aber man muss hier berücksichtigen, dass es der erste große Turnierstart für Nics In Town war“, aufklärte der Reiter.

Abgeschrieben hat Grischa Ludwig den angestrebten Titelgewinn des „Weltchampion 2007“ in der National Reining Horse Association (NRHA) USA. „Der Zug ist abgefahren“, hat er erkannt und ergänzt auf der ihm eigenen Art und Weise: „In der kommenden Saison greife ich aber wieder an. Versprochen.“ Mit der Saisonleistung kann der Sportler vom Schwantelhof dessen ungeachtet hoch zu frieden sein, denn mit seinen Quarter Horses Reds Gonna Rein und Coeur W Wright Stuff belegt der Schwabe derzeit in der Rangliste den Silber– und Bronzerang, wobei ihm der „Vize-Championtitel“ sicher ist. Zudem kassierte Grischa Ludwig im Jahr 2007 über 100.000 US-Dollar an Preisgeldern. Eine stolze Summe im Westernreitsport.

 

 Text: H.P. Viemann, Foto: LQH