07-11-2007

The All American Quarter Horse Congress in Ohio

 

Wir befinden uns im Land der Superlativen und so ist der All American Quarter Horse Congress in Ohio wohl die gigantischste und umfassendste Show, die wir je gesehen haben – dagegen ist die World Show nur Pipifax. Über 16.000 Teilnehmer waren für die diversen AQHA Shows und Rennen gemeldet. Auf 7 Acres Ausstellungsfläche präsentiert sich alles was in der amerikanischen Pferdeindustrie Rang und Namen hat. Während des Congresses  wird der Ohio Expo Center mit 650.000 Besuchern fertig und die Wirtschaft Ohios darf sich über $ 110 Millionen US Dollar aus diesem Event freuen.

Wenn man sich die Startnummer eines Reiters ansieht, auf der die Zahl 9488 steht, kann man sich erst das gesamte Ausmaß dieser Veranstaltung ausmalen.

 

Dafür ist die Organisation dieses Mammutevents egal ob es um Boxen, Parken, Futter, Mist, Verpflegung der Teilnehmer und Zuschauer geht, fast pedantisch. Man kann es kaum glauben- an alles wurde gedacht.
Ja und beim Catering war wirklich für jeden etwas dabei: Mexican Food, BBQ, Sandwiches, Salate, Pizza, Hot Dogs bis hin zu heißem Apfelstrudel.

 

 

Für eine recht kurze Legislaturperiode regierte hier eigens eine Congress Queen, die dann alle Siegerehrungen vornahm. Jedes Jahr wählt man sie neu. An einem Stand konnte man sich die Fotos der verflossenen Königinnen anschauen – eine schillernder als die andere.

 

 

Die Trends beim Showoutfit in diesem Jahr tendieren immer mehr zum Glitterlook, je mehr Glitzer umso besser. Die Chaps passen natürlich farblich zu den Oberteilen.
Mann und natürlich auch Frau geht nicht mehr zu Fuß über das weitläufige Gelände, man cruised mit einem fahrbaren Getränkecooler mit Anhänger.

 

 

Bei den Pleasure Prüfungen passte die dargebotene Hintergrundmusik exakt zu der Gangart der Pferde – als säße jemand am Klavier und improvisierte je nach Takt und Stimmung.

Von der Amateur Versatility waren wir schließlich am meisten begeistert. Wenn jetzt jemand auf einer Schilderung einer Ranch Horse Prüfung mit Rind und Lasso wartet – den müssen wir leider enttäuschen. Es kam noch besser – aber für uns eben total überraschend.


Die ersten Prüfung war Hunter Under Saddle, Horsemanship, Pleasure und dann folgte … Pole Bending. Das ist fürwahr eine gewagte Kombination und es gestaltete sich sehr spannend. 14 Starter mit ihren supertoll gestylten Pleasure Pferden wetteiferten gegeneinander in dieser Prüfung. Und dann kam das Unerwartete: nach der Hunter Under Saddle Prüfung warteten alle, bis der Ansager das Kommando zum Umziehen gab. Nun hatten die Teilnehmer gerade mal 5 Minuten Zeit sich umzustylen, es kamen Helfer in die Arena, Trucks mit Anhängern voller Sättel und Zubehör standen bereit. Die Teilnehmer durften zum Umziehen die Arena nicht verlassen. Im Sand und zwischen ihren Pferden wurde die Kleidung gewechselt, das Pferd umgesattelt und die Zeit lief.

 

 

Aber gerade diese Darbietung hatte einen super Unterhaltungsfaktor für die Zuschauer. Als es dann zum Pole Beding ging, verwandelten sich die Reiter in Schlapphutreiter mit bunten Trensen und Vorderzeug, Fransenhemden und Gamaschen durften dann auch nicht fehlen. Die guten langsamen Pleasurepferde machten ebenfalls eine Metamorphose durch. Sie wurden zu rasanten Rennpferden, man dachte zeitweise, der Krieg bricht aus. So demonstrierte man hier die Vielseitigkeit des Quarter Horses, unverbissen und mit total viel Spaßfaktor für alle Beteiligten.

 

 

Eine tolle Show, Zubehör und Outfits vom Feinsten. Wer da nicht mit leeren Koffern anreist, der ist selber Schuld. Es folgte noch eine ausgedehnte Shopping Tour an der mein Konto noch eine Weile zu knabbern hat. Aber man fliegt ja Gott-sei-Dank nicht jede Woche zum All American Quarter Horse Concress.

 

 

Bilder u. Anregungen: Röschen