28-10-2007

Premiere der German Open in Kassel ein voller Erfolg-

Riesiges Interesse an den klasse Leistungender besten deutschen Reiter


41.000 Euro Preisgeld wurden bei der Hauptshow der EWU ausgeschüttet


Die Premiere der German Open der Ersten Westernreiter Union Deutschland (EWU) in den Messehallen war ein großer Erfolg. Die Veranstaltung stieß auf ein riesiges Interesse. Sowohl bei den Besuchern vor Ort wie auch über die Medien. Live in der Halle und über das Internet sahen die Gäste fantastischen Westernreitsport. Die sportliche Konkurrenz war in diesem Jahr stark wie nie zuvor: „Die 16. war die größte German Open, die es jemals gab“, so EWU-Präsident Heinz Montag. „Es waren 390 Reiter-Pferd-Kombinationen am Start, also etwa 100 mehr als in den Vorjahren. Aber auch die Leistungen der Reiter und Pferde steigern sich immer noch weiter von Jahr zu Jahr“, so Montag. Insgesamt wurden bei der German Open 26 sportliche Entscheidungen ausgetragen.

Die Teilnahme an der German Open lohnte sich: insgesamt wurden 41.000 Euro Preisgeld ausgeschüttet. 25.000 Euro waren bei den Wettbewerben der EWU zu gewinnen und insgesamt 16.000 Euro waren bei Deutschen Meisterschaft Reining im Topf. Und erstmals ging es bei der German Open auch in der Superhorse um sehr viel Preisgeld: 5.000 Euro waren in dieser Disziplin zu gewinnen. Die Superhorse ist eine besonders schwere Prüfung-. Sie verbindet Aufgaben aus gleich vier Disziplinen miteinander.

Die EWU hatte bei der diesjährigen German als Veranstalter mit der Münchener Firma AVR eng zusammengearbeitet. Der AVR-Chef bilanzierte: „Das war eine schöne, stimmungsvolle Veranstaltung.“ Die EWU wie auch die AVR gehen von einer weiteren Zusammenarbeit bei der German Open aus. Die auch wieder in den Messehallen Kassel sein soll. Und auch der angestrebte Wunschtermin steht: Vorläufig gilt es, sich dafür die sechs Tage vom 21. bis 26. Oktober 2008 (43. Kalenderwoche)freizuhalten.

Montag: Bewährtes übernehmen und Details verbessern

EWU-Präsident Heinz Montag meinte rückblickend: „Wir sind mit Kassel sehr zufrieden. Dieser Standort hat sich bewährt – natürlich wollen wir trotzdem in nächsten Jahr einige Sachen, die uns aufgefallen sind, verbessern.“ Konkret ist damit angesprochen: Im nächsten Jahr kann die German Open auf die neu gebaute Halle als Hauptarena zurückgreifen. Montag: Diese Halle ist größer, wir können also den Zuschauerbereich vergrößern und dann auch den Teilnehmern mehr Raum für die Abendveranstaltungen einräumen. Zudem ist das eine freischwingende Halle, haben also keine Pfosten als Sichtbarrieren in der Arena.“

Ein weiterer wichtiger Vorteil: Mit dem Umzug in die neue Halle wird es bei der German Open 2008 mehr Platz zum Abreiten geben. Derzeit angedacht ist, dafür zwei benachbarte Hallen (8 und 9) zu nutzen, die trotzdem nur – gemessen an den Tür-Übergängen – knapp 15 Meter auseinanderliegen. Komplettiert werden soll dieses Abreitangebot dann nur einen kleinen „Warmhaltebereich“ in der Hauptarena für die unmittelbar nächsten Starter einer Prüfung. Auch über einen zusätzlichen Longier-Platz wird nachgedacht.

 

Euro-Cup für 2008 angestrebt

Aber auch inhaltlich wurden bereits erste Gedanken für die German Open 2008 formuliert. Wie erwartet wird es im nächsten Jahr keine Deutsche Meisterschaft Reining bei der German Open geben. Die wird 2008, so wurde in Kassel vom DOKR-Beirat beschlossen, in Aachen sein. EWU-Präsident Heinz Montag: „Damit haben wir den Spielraum, einen anderen langgehegten Traum nun konkret umzusetzen. Nämlich die Ausrichtung eines `Euro-Cup`, also einen internationalen Mannschaftswettkampf.“ Heinz Montag ergänzte: „Zudem werden wir uns noch einmal intensiv Gedanken über den Qualifikationsmodus machen.“

AVR-Chef Thomas Klocke ergänzte: „Wir spielen auch mit dem Gedanken, das Familienprogramm stark auszubauen, um den Besuchern neben dem eigentlichen Sport und der Messe noch mehr bieten zu können.“ Die Messe mit über 60 Ausstellern war bereits in diesem Jahr ein Erfolg. Klocke: „Vor allem die Aussteller, die über sechs Tage vor Ort waren, sind sehr zufrieden. Die Messe wurde gut angenommen.“

 

Bereits zwei neue Sponsoren gefunden

Die Zufriedenheit mit der Veranstaltung spiegelte sich auch in anderen Gesprächen abseits der Arena wieder. So konnten bereits während dieser German Open zwei Hauptsponsoren für 2008 gewonnen werden. Das sind die Firmen Equistro und die Krüger-Druckerei aus Dillingen (Saarland), die übrigens auch seit langem die EWU-Zeitschrift „Westernreiter“ in hervorragender Qualität zu Papier bringt. Nicht vergessen werden darf der Dank an die Sponsoren der diesjährigen German Open. Das sind die Firmen 4You-Quarter Horses, die AVR, die Firma Reitjeans by PriessDesign Tanja Müller sowie Equistro, die auch in diesem Jahr noch kurzfristig die Reining-DM Jugend sponsorte.

Der sportliche Leiter Mike Stöhr bilanzierte: „Ich bin den Reitern dankbar, dass sie alle so mitgespielt haben. Mit dem Nennergebnis von 100 Reiter-Pferd-Kombinationen mehr als sonst – und dann noch die Bodenprobleme oben drauf – hatten wir viele Herausforderungen zu lösen. Auch der neue Veranstaltungsort musste uns erst im Detail bekannt werden, um auch die Kleinigkeiten optimal lösen zu können. Begeistert war ich von der Zusammenarbeit mit der AVR und der Messe. Und natürlich von allen Helfern der German Open.“

Riesiger Einsatz auch der Helfer

Aber auch alle anderen Helfer und Verantwortlichen zeigten einen sehr großen und unermüdlichen Einsatz! Seitens der AVR Thomas Klocke genauso wie Florian Jackwerth, die sportliche Leitung Mike Stöhr und Peter Raabe oder die Meldestelle mit der Besetzung Andrea Duckstein-Otten, Marco Otten, Susanne Stensch und Miriam Abel. Danke auch an: Lutz Reufels und Boris Kook (Ansage), Rettungshundestaffel Nordhessen (Sanitätsdienst), Dr. Gabriele Kister (Tierarzt), Markus Wenthaus (Schmied), Roswitha Stöhr (Versorgung), Hans Joachim Brandenburg, Ute und Detlef Volmer (Nachtwache, Heuverkauf), Andreas Behr / Frank Brüggemann / Michael Mildau, Benno Müller / Ralf Kaas (Parcoursdienst), Ilonka Henn und Kerstin Hofmann (Doorman), RHV Roland Hahn (Video) sowie Snake Viking Helge Schmitt und Nadja (Showfotograf).

Außerordentliche Leistung der Richter

Das muss auch gesagt sein: Die Richter und Ringstewards der German Open erledigten einen außerordentlich guten Job: Trotz der immensen körperlichen Beansprung auch angesichts der nächtlichen Aktionen lagen sie auch inhaltlich fast immer sehr nah beieinander. Die Jungpferde-Problematik lag in einer anderen Ursache begründet (siehe Berichterstattung Jungpferde-Disziplinen). Das dicke Lob also gilt: Madelein Häberlin, Sonja Merkle, Susanne Haug, Jörg Bös, Evi Bös, Sarah Scheper, Sandra Vogt, Carmen Voigtland, Renate Leimbach und Andrea Scheper.


German Open stößt auf ein fast unglaubliches Interesse

Nicht nur die vielen Besucher – der Samstagabend war beispielsweise restlos ausverkauft und viele Besucher, die sich nicht um Eintrittskarten im Vorverkauf gekümmert hatten, mussten unverichteter Dinge wieder abziehen – auch ansonsten stieß die German Open auf ein unglaubliches Interesse. Das machte sich einerseits im sehr großen Interesse der Medien bemerkbar, zum anderen bei der engen Kooperation mit den Internetauftritten der Westernreitszene.

wittelsbuerger.de hat Zugriffsraten wie nie zuvor

So etwa bei wittelsbuerger.de. Ekkehard Wittelsbürger meldete sich vom ersten Tag der German Open beim Veranstalter, kopfschüttelnd vor Begeisterung. „Schon direkt Dienstagfrüh am ersten Tag hatten wir direkt 70 Menschen, die sich den Live-Stream bei uns ansahen. Und dann explodierten diese Zahlen nur noch. In elf Jahren wittelsbuerger.de hatten wir nie auch nur ansatzweise vergleichbare Zahlen!“, schwärmte Ekkehard Wittelsbürger von der Hauptveranstaltung der EWU.

Dazu einige konkrete Zahlen, die das Unfassbare erklären: Schon bis Sonntagmorgen sorgte der Live-Stream für einen Datenabruf von 1.358.283,80 Megabyte. Zur Erklärung: Das ist über ein Terrabyte. In absoluten Zahlen übersetzt, bedeutete das, dass phasenweise über 7.000 Menschen die German Open über die Live-Übertragung von Roland Hahn im Internet verfolgten. Aber auch die eigentliche Homepage von wittelsbuerger.de erlebte unglaubliche Zugriffsraten: Das waren die Seitenabrufe, und wichtig zu wissen: bei diesen Zahlen wurden laut dem Provider wiederkehrende Besucher nicht doppelt gezählt:

Die Seitenabrufe

23.10.2007

43

Dienstag

728.159

24.10.2007

43

Mittwoch

1.632.631

25.10.2007

43

Donnerstag

1.833.751

26.10.2007

43

Freitag

1.421.257

Die Besucherzahlen

23.10.2007

43

Dienstag

15.992

24.10.2007

43

Mittwoch

37.759

25.10.2007

43

Donnerstag

39.217

26.10.2007

43

Freitag

30.753

27.10.2007

 

Samstag

39.244 Besucher

 

Wittelsbürger: „Das alles spricht für die gesamte Arbeit der EWU“

Nochmals Ekkehard Wittelsbürger: „Der Donnerstag und der Samstag waren die erfolgreichsten Tage in dem 11-jährigen Bestehen unserer Seite. Ich kann der EWU zu diesem gigantischen Interesse nur gratulieren. Es spricht für den Veranstalter und die gesamte Arbeit der EWU, dass so etwas möglich wurde.“

Auch das Medieninteresse war groß. Wie immer standen die Reiter gerne für Fragen der Journalisten zur Verfügung. Etwa gleich bei der Pressekonferenz zum Auftakt der Veranstaltung. Hier waren es Nico Hörmann, Angelina Siemon, Phillip-Martin Haug und Michaela Kroworsch, die als Reiter den Medien zur Seite standen. Aber auch EWU-Präsident Heinz Montag, AVR-Projektleiter Florian Jackwerth und die Stadträtin Anita Mahrt skizzierten an diesem Tag ihren Ausblick auf die „Kasseler Westernreittage“. Die Politikerin zeigte sich schon nach den ersten Eindrücken in der Showarena begeistert: „Westernreiten, das ist mir jetzt schon klar, ist eine tolle Sportart, die mich spontan sehr beeindruckt hat. Ich denke – und dafür werde ich mich auf zukünftig einsetzen – dass Kassel mit dieser Veranstaltung auf dem Weg zu einer Pferdestadt ist.“

Mutiger Entschluss wegen Bodenproblemen wird mehr als belohnt

Probleme hatte es am Anfang mit dem Reitboden gegeben. Die EWU zog schließlich mit einem mutigen Entschluss die Notbremse, brach am Abend des ersten Tages die Veranstaltung vorübergehend ab, um den Boden komplett neu auszuarbeiten. Die Senior Reining (Vorlauf) und die Entscheidung in der Jungpferdeprüfung Reining wurde zu einem späteren Zeitpunkt nachts nachgeholt.
„Schon mit Beginn der Veranstaltung hatten wir den Boden sehr kritisch beurteilt. Er wurde einfach viel zu nass eingebracht. Sogar die Lehmschicht war nass. Auf diesem Boden war Reining nicht möglich. Deshalb zogen wir die Reißleine. Das war eine Entscheidung für die Pferde und den Sport“, erklärte Präsident Heinz Montag den mutigen Entschluss.


Zeitliche Punktlandung nach intensiver Nachtschicht

Um 7 Uhr sollte das sportliche Programm der German Open am nächsten Morgen fortgesetzt werden. Und es wurde nach einer intensiven Nachtschicht eine perfekte Punktlandung: Um 6.50 war der Boden der Showarena komplett neu aufbereitet fertig, und mit nur fünf Minuten Verspätung startete wie geplant die Superhorse Jugend.

Nach der Entscheidung zur Unterbrechung war alles Schlag auf Schlag gegangen: Die Bodentruppe vor Ort besorgte in einem nahegelegenen Baumarkt Kalk und schaffte zugleich die Sand-Oberschicht zur Seite. Um 24 Uhr traf dann der Bodenbauer mit schwerem Material aus Dorsten ein. Es wurde mit einer Fräse der Unterbau aufgerubbelt und dann fünf Tonnen Zement und viel Kalk eingemischt, um die Feuchtigkeit zu binden. Zugleich wurde die Halle auf über 30 Grad aufgeheizt. Auch wurde ein großer Teil des Sandes ausgetauscht. Zeitlich klappte alles perfekt.

Wenige später fand die Nagelprobe für den neuen Reitboden statt: Die Reiner Nico Hörmann, Maik Bartmann und Steffen Breug kamen auf den Platz und testeten mit ihren Pferden das neue Geläuf. Und ihr einhelliges Urteil: Der Boden ist gut – guter Reining-Sport ist damit möglich. Volker Schmitt meinte nach dem Halbfinale der Deutschen Meisterschaft Reining: „Dass der Boden hier ausgetauscht wurde, ist eine tolle Sache. Und er ist jetzt für einen Messeboden richtig gut!“

Den Verantwortlichen fiel damit natürlich ein dicker Brocken vom Hals. Und auch die gleich nach diesem Test stattfindende Jugend Reining bewies: Der Boden hält und ist fit speziell auch für die Reining! Damit hat sich die mutige Entscheidung der EWU zugunsten der Pferde und des Sports mehr als bezahlt gemacht.


Schweizer Jugend-Team bei der Mannschaftsmeisterschaft

Eliane Gfeller, Sandra Remund, Corinna Wohllaib, Jael Wälchli und Jasmin Stalder – fünf ganz besondere Gäste bei der German Open 2007. Denn das ist das Jugend-Team, das in diesem Jahr bei der Deutschen Jugend-Mannschaftsmeisterschaft teilnimmt. Auf Einladung der EWU ist dies ein wichtiger Anfang für die angestrebte engere internationale Zusammenarbeit. „Wir haben uns sehr über diese Einladung gefreut. Auch uns liegt der europäische Gedanke sehr am Herzen“, erklärte Men-Duri Gross, Präsident der Swiss Western Riding Association (SWRA). Neben den Reitern und dem Präsidenten nahmen auch Vizepräsident Roman Hossmann, Betreuerin Giacomina Hossmann, Coach Olivier Fasel und Kaderchef Bio Müller die sechsstündige Anfahrt nach Kassel gerne in Kauf, um den Schweizer Jugendlichen dieses einmalige Erlebnis zu ermöglichen.

„Wir haben eine prima Moral und wollen bei der German Open die Schweiz so gut es geht vertreten. Wir sind sehr stolz, dabei sein zu dürfen“, erklärt Coach Olivier Fasel. „Unser Ziel hier ist nicht mit einem bestimmten Platz gekoppelt. Sondern wir wollen mit einem guten Gefühl wieder nach Hause fahren. Natürlich werden wir auch alles versuchen, sportlich bestmöglich abzuschneiden. Die Konkurrenz, ich kenne viele deutsche Reiter und Pferde, die hier starten, ist aber sehr groß. Viel wichtiger als der Platz ist uns aber, hier als Mannschaft aufzutreten, die möglicherweise auch ein Negativerlebnis einer Reiterin auffängt“, so Fasel.

„Ein tolles Mannschaftsfeeling haben wir eigentlich schon jetzt, einen Tag vor dem Wettbewerb“, erklärt Roman Hossmann. „Das ist toll, wie die Mädchen hier als Team auftreten und sich gegenseitig helfen.“ Sehr wichtig sei es für die Starterinnen vor allem, internationales Flair zu erleben und damit Erfahrung zu sammeln. „Das ist ganz wichtig. Praxis ist durch nichts zu ersetzen“, so Präsident Gross.

Erfahrung zu sammeln gilt es natürlich auch in den ganzen Strukturen rund um einen Mannschaftswettkampf. „Nach dem Anstoß von Philipp Martin Haug und der kurz darauf ausgesprochenen Einladung von EWU-Präsident Heinz Montag hatten wir dieses Jahr nicht mehr so viel Zeit, um alles fertig auszuarbeiten“, so Gross. Und dennoch wurde einiges noch umgesetzt. Coach Fasel: „Wir haben eine Sichtung gemacht und auch noch gemeinsam trainiert.“ Die Planungen für die nahe Zukunft stehen bereits: Nun werden bei der SWRA die Strukturen weiter aufgebaut. Konkret, so Gross, bedeutet dies: „Das werden wir jetzt zu Papier bringen, also die Selektions- und Qualifikationskriterien aufschreiben und auch eine Sichtungskomission aufstellen. Dabei werden wir auch die Eckdaten unserer FN beachten.“

Eine feste Regel haben sich die Schweizer neben dem Teamspirit schon jetzt gegeben: Die Eltern der Jugendlichen haben quasi einen Zugangsverbot zu ihren Kindern. Sie sollen nicht in den Stall kommen. Duri: „Uns ist ganz wichtig, dass wir ein echtes Team werden ohne jede Störung von außen. Und dann hoffentlich umso mehr anschließend mit allen unsere Teilnahme bei der German Open feste feiern.“ Und im nächsten Jahr? „Wir hoffen sehr und sind aber zugleich sicher, dass die klasse Zusammenarbeit mit der EWU in diesem Jahr nur der Anfang ist. Wir werden weiter gemeinsam daran arbeiten, unseren gemeinsamen Sport auf europäischer Ebene weiter voranzubringen“, so Men-Duri Gross.

Die Voraussetzung sind auch in anderer Hinsicht schon gegeben. Denn bereits in diesem Jahr wurde die SRWA von vielen Sponsoren bei ihrer Reise nach Kassel unterstützt. Der Dank gilt dem Transport der Pferde durch die Firma Brändli AG (Basel), dem Transport der Reiter und Funktionäre mit Fahrzeugen von GM Switzerland und vielen weiteren Gönnern: Western Store Oberhofen (Abschwitzdecken), Rucksack/Süßigkeiten (Bio Müller), SIGG Switzerland (Trinkflaschen) und Giacomina Hossmann (Stickerein). Und natürlich wurde das ganze Team auch von der SWRA eingekleidet.

Fördercentrum Mensch & Pferd e.V. mit tatkräftiger Hilfe im Einsatz


Großen Einsatz zeigten auch 20 Jugendliche nicht nur durch sämtliche Messetage hindurch, sondern auch während der Vor- und Nachbereitung der German Open. Im Rahmen der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme beim Fördercentrum Mensch & Pferd e.V. wurden sie gezielt auf der German Open der EWU eingesetzt und verstärkten so das Helferteam der Veranstaltung entscheidend.


Das Fördercentrum bietet jedes Jahr zehn pferdebegeisterten Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss die Möglichkeit, durch die Ausbildung mit abschließender Prüfung zum Pferdepfleger FN einen guten Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Der Erfolg gibt der Organisation Recht: Durch ihr Konzept, neben der Ausbildung am Pferd auch den sozialen Bereich gezielt zu fördern, kann sie eine „nahezu 100%ige Vermittlungsquote nach Abschluss der Ausbildung“ vorweisen, berichtet Geschäftsführer Volker Thelemann stolz. Dass seine Truppe Arbeit und Verantwortung für zahlreiche Aufgaben rund ums Pferd bedenkenlos übernehmen kann, zeigte sie beispielsweise schon vergangenes Jahr auf den Weltreiterspielen in Aachen oder auch während der Europameisterschaft der Springreiter vor einigen Monaten – bei diesen hochkarätigen Turnieren waren die Jugendlichen schon im Einsatz.


Auch während German Open war ihre Hilfe schnell unentbehrlich. Zwanzig Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren arbeiteten abwechselnd im Schichtdienst rund um die Uhr. „Hier auf der German Open haben die Jungs und Mädels alle Hände voll zu tun“, so Volker Thelemann, „solche Jobs nehmen wir gerne an!“.

An vielen Brennpunkten kam ihre Unterstützung schließlich auch zum Einsatz: Ob beim Aufbau der Stallungen, als Parcoursdienst, Abladen der angelieferten Heu- und Späneballen, als „Ordnungshüter“ in den Boxenhallen oder einfach als tatkräftige Hilfe bei diversen Arbeiten auf dem ganzen Messegelände – sie stehen in der „Vielseitigkeit“ den EWU-Reitern und ihren Pferden in nichts nach. Ein herzliches Dankeschön an Volker Thelemann und sein Team!


(Vorläufiger?) Abschied von Michael Mützel

Die EWU verliert für ihren Turniersport mindestens vorläufig einen ihrer besten Reiter: Michael Mützel verabschiedete sich bei der German Open 2007 im Stillen auf nicht absehbare Zeit aus dem Turniersport. Der Grund: der 43-jährige Bauingenieur wird im nächsten Jahr eine umfassende berufliche Fortbildung in Angriff nehmen und sich dann voll darauf konzentrieren. Sein Pferd Grand Elite Cody ist jetzt bereits 15 Jahre alt – „und mit 17 werde ich ihn wohl nicht mehr showen“. Mit dem deutsch gezogenen Quarter-Wallach aus Elite Eldorado (Züchterin Evelyn Keller) aus der Fancy Me Grand schaffte Michael Mützel Unglaubliches: In zehn Turnierjahren errang das Duo sechs Deutsche Meistertitel der EWU (Pleasure, Horsemanship, Superhorse, Western Riding, Mannschaft). Zudem gewann er bisher knapp 60 All-Around-Titel und Michael Mützel ist auch seit 2002 Träger des Goldenen Reitabzeichens. Übrigens: Auf eine offizielle Verabschiedung seines Pferdes bat er zu verzichten.


„Es ist völlig klar, dass ich auch im Alter Grand Elite Cody behalte und nicht einfach gegen ein junges Pferd austausche. Und die Kapazitäten für Pferde in der Familie sind eigentlich erschöpft.“ Zugleich meint er: „Es war schon immer mein Traum und ist es nach wie vor, noch einmal mit einem jungen Pferd ganz von vorne anzufangen. Aber ob das klappen wird, das wird sich dann frühestens 2009 entscheiden.“ Mit Michael Mützel verliert die EWU hoffentlich nicht für allzu lange Zeit einen Reiter, der nicht nur eine Sportskanone war, sondern auch stets durch seine ausgeprägte Horsemanship sowohl im Stil als auch im Umgang mit seinem vierbeinigen Partner ein Vorbild war. Wir sagen: Michael, komm bald wieder!


Goldenes Reitabzeichen für Anna Limmer

Große Ehre für Anna Limmer. Die Bayerin erhielt im Rahmen der German Open die höchste reiterliche Auszeichnung: So verlieh ihr das Präsidium das begehrte Goldene Reitabzeichen. Die nur 26 Jahre alte Anna Limmer hat sich das „Goldene“ durch ihre immensen reiterlichen Erfolge, aber auch durch ihren Einsatz für die EWU mehr als verdient. Im Gegensatz zu allen anderen Westernreitabzeichen wird das Goldene Westernreitabzeichen aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen durch das EWU-Präsidium verliehen. Voraussetzung dafür sind mindestens 200 Punkte, die nach einem speziellen Schlüssel in den Leistungsklassen 1 und 2 erritten werden müssen.Wir sagen: Herzlichen Glückwunsch, Anna Limmer!


Ehrung der EWU-Champions

Ausgezeichnet wurden in Kasel aber auch die EWU-Champions des Jahres 2006. Das sind je Disziplin die Reiter, die auf den bundesweiten Turnieren der EWU in diesem Jahr die meisten Punkte errangen. Claudia Thomys schoss dabei den Senioren den Vogel ab – sie erhielt gleich vier Champion-Titel zugesprochen. Je zwei Ehrungen gingen an Carmen Weber-Rueß und bei den Jugendlichen an Anna Valentina Klein sowie Sarah Schulte.

 

Senioren

 

 

 

 

 

Disziplin

Reitername

Pferdename

Junior Western Pleasure

Carmen Weber-Rueß

Cielo Hot Smokin

Junior Western Riding

Junior Western Riding

Carmen Weber-Rueß

Martina Doritke

Cielo Hot Smokin

Highlander Te Too

Senior Western Riding

Claudia Thomys

Dragon

Senior Superhorse

Claudia Thomys

Dragon

Western Horsemanship

Claudia Thomys

Dragon

All Around

Claudia Thomys

Dragon

Senior Trail

Helga Hommel

Joseph Zan Leo

Senior Reining

Maik Brandt

Flip N Rooster

Junior Reining

Michael Steimer

BQH Einstein Delmaso

Senior Western Pleasure

Monika Gradwohl

Clues Special Trick

Junior Trail

Stefan Ostiadal

Leon Freckles Badger

 

 

 

Jugend

 

 

 

 

 

Disziplin

Reitername

Pferdename

Western Pleasure

Andrea Vahldieck

Lenas Fun Doc Otoe

Western Horsemanship

Anna Valentina Klein

Hint Of Leo

All Around

Anna Valentina Klein

Hint Of Leo

Senior Superhorse

Carolin Sosna

Painted Poco Paul

Trail

Michelle Milkowsky

Miss Jolly Jumper

Western Riding

Sarah Schulte

Shaniqua Bint Sahaab

Showmanship at Halter

Sarah Schulte

Shaniqua Bint Sahaab

Reining

Vanety Korbus

Boggie Chillon

 

Clueless JP ist „Bestes Jungpferd 2007“

Clueless JP unter Sascha Ludwig wurde als das „Beste Jungpferd 2007“ ausgezeichnet. Dafür gab es auch einen Sattel, gesponsort von Wolfgang Day. Neben einem Sieg in der Jungpferde Reining gewann der sorrelfarbene Quarter Horse-Wallach im Jungpferde Trail die Silbermedaille, und auch in der Jungpferde Basis belegte er einen sehr guten vierten Rang. Clueless JP ist von dem bekannten Hengst Olena San Badger, aus der Flashy Snapp. Jörg Pasternak hat dieses Pferd aus dem Jahr 2003 gezüchtet, der jetzige Besitzer ist Wolfgang Klein aus Schwetzingen.

 

Abendshow Horse & Dog begeistert

Die bekannte Moderatorin Diana Eichhorn, bekannt von der sonntäglichen Sendung „Hund Katze Maus“ auf VOX, führte durch das knapp zweistündige Programm der Abendshow „Horse&Dog“. Und das hatte es in sich: Hochinteressante, beeindruckende Vorführungen und Shownummern mit viel Action und Rasanz gestalteten den Abend sehr kurzweilig und sorgten für eine tolle und wirklich gelungene Unterhaltung der Zuschauern. 


Mit einem Horse & Dog-Trail stellte Sabine Lang eindrucksvoll den Auftakt des Showprogramms, bevor es mit dem zweiten Showact buchstäblich in rasender Geschwindigkeit weiterging. Agilitysport vom Feinsten und in allen Schwierigkeitsstufen präsentierte die „Border Bande“ rund um Werner Damm, der vor den gut gefüllten Zuschauerrängen seine Leidenschaft kommentierte. Und das es tatsächlich eine Leidenschaft für Mensch und Hund ist, daran bestand ganz schnell kein Zweifel mehr. Kaum erwarten konnten die Hunde ihren Auftritt; so dass sie von ihren Hundeführern kaum zu bremsen waren, bis sie mit Feuereifer im Tiefflug durch die Hindernisse durchlaufen durften. Die gefesselten Blicke der Zuschauer waren ihnen sicher.
Nicht weniger rasant waren Björn Tigges „Discdogs“, die beispielhaft das Spiel mit Hund und Frisbee als Kür zu Musik demonstrierten; u. a. mit der Deutschen Meisterin einer Discdogging-Disziplin.

Der von dem Fernsehsender VOX gekürte „Top Dog“ Murphy von der Sulzbachschleife führte außerdem „Dogdancing“ vor und brachte damit das Publikum zum Lachen. Etwas ruhiger zu ging es bei der Vorführung der Rettungshundestaffel Nordhessen um Mike Laun. Trotzdem nicht weniger imponierend war die Demonstration dieses Teams – schließlich können ihre Hunde Leben retten. Sie gaben einen Einblick in ihr Training und probten den „Ernstfall“.

Den absolute Höhepunkt des Showprogramms hoben sich die Veranstalter aber bis ganz zum Schluss auf: Wirklich gänsehautverdächtig war die Nummer von Anne Krüger „Faszination in Schwarz-Weiß“. Von ihrem Lusitano aus zeigte sie mit vier Border Collies und sechs Laufenten Hütehundearbeit nahezu in Perfektion, so dass den Zuschauern der Atem stehen blieb. Das Feuer in den Augen der Hunde, ihre Art, sich zu bewegen und die Enten fixierend über den Boden zu schleichen, in wahnsinnigem Tempo auf kleinste Signale gehorchend sofort abzuschalten oder loszujagen – das muss man einmal gesehen haben. Mit kaum wahrzunehmenden Pfeif- und Stimmsignalen lenkte Anne Krüger ihre Hunde, darunter ein Deutscher Meister und Vizeeuropameister, durch die Arena. Auch für Zuschauer, die solche Showacts und Hütehunde in Aktion bereits kennen, war die Vorstellung schlicht und ergreifend faszinierend.

Einen schönen Ausklang des Abends gestalteten Steffen Breug, Jürgen Pieper und Alexander Ripper, die gemeinsam in der Arena eine lebendige Reining-Präsentation lieferten und damit Lust auf mehr Westernreitsport machten.


Hutformer war einer der Schlager bei der Messe

Den Rahmen rund um das sportliche Programm der German Open bildete die Messe, die in zwei Hallen ein großes Angebot zum Thema Pferd und Westernreitsport zeigte und eine bunte Palette an Dienstleistungen und Zubehör bot. Viele Neuheiten auf dem Markt waren dabei.

So stellte beispielsweise Miemietz Metallbau eine praktische Halterung für die Tackbox vor, die endlich Ordnung der vielen Utensilien, die man auf dem Turnier braucht, verspricht. Der EWU-Sponsor Day`s Cowboy Headquarters war auch mit einem großen Stand vertreten und brachte einige ganz aktuelle Neuerungen mit nach Kassel, wie zum Beispiel die gerade frisch auf dem Markt erschienene Gebisskollektion von Continental oder neue Sattelmodelle. Kürzlich in das Verkaufsprogramm aufgenommen wurden auch die Twisted X-Boots, die ein ausgeklügeltes Fußbett in den Sohlen haben. „Das ist Hightech an den Füßen“, so Wolfgang Day, „bisher waren die Kunden alle von Komfort und Qualität begeistert“. Absoluter Messe-Schlager ist bei Day`s Cowboy Headquarters aber der Hutformer, der verbeulte Hüte für wenig Geld wieder in Form bringt.

Im kleinen Vorführring der Halle Drei fanden über den Tag verteilt Demonstrationen zu verschiedensten Themen statt. Heinz Springstein stellte Bodenarbeit mit dem Pferd vor, die Original Ranchwork Corporation zeigte unter anderem den Umgang mit dem Lasso, Sabine Lang referierte in Theorie und Praxis über Horse & Dog Trails, und die German Arabian Westernhorse Association (GAWA) präsentierte gemeinsam mit dem Araberzuchtverband das Westernreiten mit arabischen Pferden.

Ein besonderer Messestand fand sich auch in Halle 12/13. Rosemarie Steffen machte aufmerksam auf die Pferdearche, einen Zusammenschluss von Tierfreunden, die verwahrloste und kranke Pferde aus ihrer Not retten und Schlachtpferde mit tragischem Schicksal aufkaufen und vermitteln. Die Messegesellschaft AVR zeigte hier ein Herz für Tiere und stellte die Ausstellungsfläche kostenlos zur Verfügung. Gerade in dieser Jahreszeit sind wieder viele Schlachtpferdetransporte mit Fohlen nach Italien unterwegs. Wer hier noch spenden oder ein Tier aufnehmen will, kann sich auf der Internetseite www.Pferdearche.mft.de informieren.

Fotos: SnakeViking