27-10-2007

GERMAN OPEN 2007 in Kassel - Deutsche Meisterschaft Reining

 

 

Top-Score für Volker Schmitt im Halbfinale

Deutsche Meisterschaft Reining 2007. 24 Starter traten an. Den Auftakt machte George Maschalani, der den sechsjährigen Appaloosa-Wallach Tristar Romeo vorstellte. Ein halber Penalty im ersten Rechtsspin und ein halber Punkt Abzug im zweiten Spin sowie weitere Abzüge bei den drei abschließenden Stops der Pattern 4 bedeuteten für ihn am Ende 63,5 Punkte. Dann betrat der von Insidern als Favorit gehandelte Volker Schmitt die Arena. Er stellte ARC Surprise Oak vor, einen sechsjährigen Quarter-Hengst. Und tatsächlich, was für eine Vorstellung: Da krachte es in den Spins nur so, sogar bis plus 1,5 Punkte wurden ihm vor allem für den zweiten Spin nach links gegeben. Aber auch Plus im zweiten Zirkel und für die beiden letzten Spins. Jetzt war klar, da musste es von den Richtern Jörg Bös, Sonja Merkle und Madeleine Häberlin einen echten Topscore geben. Und so war es: Stolze 220,5 Punkte setzte Volker Schmitt seiner Konkurrenz vor. Würde das zugleich bis zum Ende die Topmarke sein? Die Antwort war: JA!

 

 

 

Maik Bartmann wieder im Endlauf

Ein weiterer Mitfavorit betrat nun die Arena: Der Deutsche Vizemeister 2006, Maik Bartmann auf der achtjährigen Quarter-Stute BV Smart Innuendo. Dieses Duo sammelte vor allem bei den Spins und im zweiten Stop Plus – zusammen gab es 215 Punkte. Wie sich herausstellen sollte, war das eine Punktlandung von Maik Bartmann. Denn genau diese Marke war es schließlich, die man für den Finaleinzug unter die besten Zehn brauchte! Die Qualifikation für den Endlauf wollte natürlich auch Steffen Breug auf jeden Fall schaffen. Mit dem neunjährigen Quarter-Hengst Dragon Jac sollte ihm das gelingen. Er kam auf 217,5 Punkte. Und das, obwohl er bei den Richtern insgesamt drei Penaltie-Punkte einfing. Die weggenommen, hätte er bei 220,5 und damit gleichauf mit Volker Schmitt gelegen. Also noch viel Luft nach oben für Steffen Breug. Besonders die Spins waren Spitze.

 

Alexander Ripper zieht ins Finale ein

Jetzt kam Jürgen Pieper in die Arena. Auf Who Is My Daddy, ein siebenjähriger Quarter-Hengst, setzte es bei allen drei Richtern einen halben Penalty im ersten Spin und leider klappte auch der zweite Stop nicht wie gewollt. Das waren am Ende 210,5 Punkte. Weiter ging es mit Alexander Ripper auf Okie Jo Lil. Ein gleichmäßig sehr guter Ritt, der mit zweimal 72,5 und einmal mit 72 Punkten gewertet wurde, besorgte ihm den Score von 217. Das war auf jeden Fall der Finaleinzug. Würde das auch Oliver Stein auf dem achtjährigen Quarter-Hengst Custom Wrangler gelingen? Nein, es sollte knapp bei 213,5 Punkten nicht reichen. Aber er hatte ja noch ein zweites Eisen im Feuer…

 

 

 

Titelverteidiger lässt es wieder krachen

Birgit Bayer war die achte Starterin im Halbfinale. Mit der neunjährigen Paint-Stute Drive By zeigte auch sie einen schönen Ritt – doch 213 Punkte waren zu wenig für den Finaleinzug. Daniel Klein auf Heavens Little Jewel ließ eine 212,5 folgen. Als nächster Starter kam der Titelverteidiger mit seinem ersten Pferd in die Arena. Zunächst stellte er April Bar Whiz vor, eine 13-jährige Quarter Stute. Und er ließ es krachen: Außer im ersten Zirkel und beim letzten Stop immer Plus, das addierte sich zu 218,5 Punkten – und am Ende den dritten Rang im Halbfinale!

 

Nico Hörmann scort trotz 5 Penalties eine 216,5

Sascha Ludwig auf dem siebenjährigen Quarter-Hengst gelang das nicht – er musste sich mit 207 Punkten zufrieden geben. Für Oliver Wehnes auf Pepperlou Jackie sprang eine 206,5 heraus. Was würde nun Nico Hörmann, Dritter der Deutschen Meisterschaft 2006 und Deutscher Meister 2005, bewirken können. Er selbst hatte sich ja als Meßlatte einen Finalplatz unter den ersten Fünf vorgenommen. Und dafür hielt er sich im Halbfinale alle Chancen offen: Mit der achtjährigen Quarter-Stute scorte er einen souveränen Score von 216,5 – und das trotz insgesamt fünf Penaltypunkten Abzug bei der Figure Eight!

 

Qualifikation für Phillip Martin Haug

Diese Marke erreichte Alexander Eck auf Docs J Emily Delta nicht. Er kam auf 211,5 Punkte. Matthias Frisch ließ auf VR Chris Lee Adams einen Score von 195 folgen. Phillip Martin Haug ist mit dem siebenjährigen Quarter-Hengst Slidin On Diamonds schon ein alter Haudegen bei der Deutschen Meisterschaft. Und es sollte für ihn klappen: Der Wahl-Brandenburger erzielte 215,5 Punkte und ist im Finale dabei.

 

Steffen Breug zum Zweiten

Maik Brandt kam mit Flip N Rooster 206,5 Punkten aus der Arena. Für Steffen Breug klappte dagegen auch der zweite Finaleinzug. Denn mit dem siebenjährigen Quarter-Hengst Slide N Chic holte er 215,5 Punkte. Jetzt auch der zweite Versuch von Oliver Stein, der nun Smart Little Lenic showte. Und er haute mit dem siebenjährigen Quarter-Hengst richtig einen raus: 220 Punkte – es war schließlich der zweite Rang im Halbfinale. Diese Vorstellung hatte einfach Plus in allen Manövern verdient.

 

Für Solanoswarlee Boy reicht es dieses Mal nicht

Als nächstes kam das älteste Pferd dieser Prüfung in die Arena: Der 16-jährige Solanoswarlee Boy, der unter seinem Reiter Alexander Ripper auch bereits einmal Deutscher Meister war. Aber es sollte nicht ganz reichen: 213 Punkte für dieses Duo. Dirk Then ließ auf Shez Fritzs Jewel einen Score von 193 folgen. Dann griff noch einmal Emanuel Ernst an: Auf der 12-jährigen Quarter-Stute Refried Dreams hatte er aber abschließend betrachtet mehr als Pech: Denn der Score für diese Kombination war eine 214,5 – und damit genau einen halben Zähler zu wenig für den Finaleinzug trotz dieser stolzen Marke.

 

Vierter Halbfinalplatz für die letzte Starterin

Jürgen Pieper versuchte es mit dem achtjährigen Quarter-Hengst Many Golden Smarties. 212,5 Punkte für dieses Paar. Als letzte Starterin kam Sylvia Rzepka auf dem achtjährigen Quarter-Hengst Kaliz Golden Mastery in die Arena. In den Spins eine Null im Score, sonst überall Plus, das bedeutete schließlich einen Score von 218 Punkten – der vierte Platz im Halbfinale.

Zusammengefasst also: Der als Favorit gehandelte Volker Schmitt gewann den Vorlauf der Deutschen Meisterschaft Reining. Er kam mit ARC Surprise Oak auf 220,5 Punkte. „Ich habe sogar nach langer Zeit mal wieder einen Score von plus 1,5 vergeben, nämlich für einen Spin von Volker Schmitt“, lobte Richter Jörg Bös seine Vorstellung. Zweiter wurde Oliver Stein auf Smart Little Lenic. Er erhielt 220 Punkte. Dritte wurde der Titelverteidiger Emanuel Ernst, der April Bar Whiz mit 218,5 Punkten ins Finale brachte. Als Vierte qualifizierte sich Sylvia Rzepka auf Kaliz Golden Mastery (218). Als Fünfter kam Steffen Breug auf Dragon Jac weiter (217,5). Die weiteren Finalisten: Alexander Ripper auf Okie Jo Lil (217), Nico Hörmann auf Melodyssmartplaygirl (216,5), Phillip Martin Haug auf Slidin On Diamonds (215,5), punktgleich mit Steffen Breug auf Slide N Chic. Als Zehnter kam Maik Bartmann auf BV Smart Innuendo ins Finale (215).

 

Richter Jörg Bös: „Leistung noch einmal besser“

Insgesamt waren die Ritte auf sehr hohem Niveau. Es gab kaum Ritte unter 70, für den Finaleinzug wurde ein durchschnittlicher Score von 71,5 bis 72 benötigt. Jörg Bös: „Gegenüber dem letzten Jahr war das noch einmal eine Steigerung. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht.“ Madeleine Häberlin meinte auch: „Mir ist besonders aufgefallen, das die Figure Eight noch riskanter und besser angegangen wurde.“Das Zuschauen machte wirklich viel Spaß. Jörg Bös: „Die Leistungsdichte in Deutschland wird immer enger.Die Ritte werden gleichzeitig immer noch mehr harmonischer und atlethischer.“ Und auch die Breite der Spitze wird immer größer. Jörg Bös: „Es gibt immer mehr auch bisher noch nicht so namhafte Reiter, die sich durch harmonisches Reiten und gute Übersicht beim Reiten mit viel Potenzial für die Zukunft empfehlen.“

 

Im Finale beginnt alles wieder bei „Null“

Natürlich ist der Ausgang des Finales nach wie vor ungewiss. Denn alle Reiter fangen im Endlauf wieder mit quasi „Null“ an. Und auch das gilt es zu berücksichtigen. Jörg Bös: „Es war schon zu merken, dass nicht alle Reiter das ganze Potenzial ihres Pferdes im Vorlauf offen legten. Wir dürfen gespannt sein, wer im Finale sein Potenzial noch einmal auf höchstem Niveau abrufen kann bzw. noch steigern kann. Ich bin mir sicher, die Zuschauer – aber auch wir Richter – dürfen uns auf ein qualitativ sehr hochwertiges Finale freuen.“

 

Und das sind die Finalisten im Überblick:

1.       Volker Schmitt                         ARC Surprise Oak                       220,5
2.       Oliver Stein                              Smart Little Lenic                         220
3.       Emanuel Ernst                          April Bar Whiz                             218,5
4.       Sylvia Rzepka                          Kaliz Golden Mastery                   218
5.       Steffen Breug                           Dragon Jac                                   217,5
6.       Alexander Ripper                     Okie Jo Lil                                   217
7.       Nico Hörmann                         Melodyssmartplaygirl                    216,5
8.       Phillip Martin Haug                  Slidin On Diamonds                      215,5
8.       Steffen Breug                           Slide N Chic                                 215,5
10.     Maik Bartmann                        BV Smart Innuendo                      215


Quelle: westernreiter.com Fotos: SnakeViking