23-08-2007

„Einfach nur Martin“, sagt er zur Begrüßung – und so meint der australische Trainer es denn auch

Martin Larcombe , der Mann, der so erfolgreich Pferde trainiert und vorstellt und Haustrainer von Corinna Schumacher ist, stellt man sich irgendwie anders vor ...

Hingegen ist er in allem sehr zurückhaltend und einfach nur „Martin“.

 

Wir freuten uns, dass wir den Top-Trainer für eine Clinic hier in die rheinland-pfälzische Provinz verpflichten konnten. In nur 3 Wochen Anlaufzeit war es trotz den Konkurrenzveranstaltungen wie Kreuth und Mooslargue gelungen, den Kurs mehr als einmal zu belegen. Das ist aber auch kein Wunder, wo sich der Exportschlager in Sachen Reining aus ‚Down Under’ in Europa rar gemacht hat.

 

 

Im vergangenen Jahr, nach seinen Erfolgen u. a. bei der „Americana“ und beim Mallorca-Western-Event packte der Trainer seine Sachen und ging mit seiner Familie zurück nach Australien.

 

 

Eine Entscheidung, die er aus verschiedenen Gründen traf.

Zum einen wollte er seiner Familie, zu der ja auch zwei Kinder zählen, ein geregeltes Zuhause und Umfeld bieten und zum anderen wollte er einfach nur nach Hause.

 

 

Finanziell hatte er in Europa sicher einen guten Stand, mit der Prämisse ‚nur Gast’ auf den unterschiedlichen Anlagen zu sein – nie zu Hause und praktisch immer auf der Durchreise.

 

 

Zwar ist es nicht leicht, sich in Australien eine Existenz aufzubauen, eine eigene Anlage, da steckt viel Arbeit dahinter und da ist er mitten drin, um so bemerkenswerter ist es, dass Martin da noch Zeit für einen Trip nach Europa fand.

 

 

Wir wussten es jedenfalls zu schätzen und waren von seinem Kurs ganz begeistert. Eine Zuschauerin brachte es auf den Punkt: „Die, die was können, machen keinen großen Lärm darum“.

 

Er redet nur, wenn er etwas zu sagen hat. Dann aber kommen sachliche, wichtige Dinge zur Sprache. Er geht in seinem Kurs auf jedes Pferd persönlich ein, probiert und setzt sich auch auf die ihm fremden Pferde. Nur so kann er sie kennen lernen, richtig einschätzen und eine Lösung oder einen Ansatz für das aktuelle Problem erarbeiten.

 

 

Man sieht ihm förmlich an, dass er erst mal überlegt und abwägt. Dann kommt sein Konzept. Ganz klar zu sehen war, dass er erst mal an der Durchlässigkeit bei den Pferden arbeitet. Er erkennt die schwache Seite und fordert die Teilnehmer auf, diese Seite zu aktivieren.

 

 

Biegen und nochmals biegen – so sieht es zumindest für den Außenstehenden aus – und den Zügel auch mal eine Weile anstehen lassen. Dass die Pferde durch die Bank am 2. Kurstag besser liefen – ist selbst einem Ungeübten aufgefallen.

 

 

Er selbst ist Autodidakt – er hat sich das alles selbst angeeignet, dazu gehört eine gute Beobachtungsgabe und viel Gefühl. Konsequent arbeitet er mit den ihm anvertrauten Pferden und ist dabei stets ruhig und besonnen. Und irgendwann sagt er während des Kurses einfach mal so und an alle gerichtet: „Leute, seht es doch mal ganz einfach, beim Pferd gibt es eigentlich nur rechts, links und nach vorne – das ist doch schon alles und nicht schwer!“

 

 

Er schätzt die Ruhe, steht irgendwie nicht gerne im Mittelpunkt und vermeidet den Rummel um ihn. Das muss man einem Mann in seinem Format auch zugestehen.

 

So fällt dann das gemeinsame Abendessen aus. Dafür empfängt uns ein gutgelaunter und motivierter Martin am nächsten Morgen.

 

Und uns fällt immer wieder auf, wie konzentriert er bei seiner Arbeit ist. An seiner Arbeitsweise ist nichts spektakulärer als der Erfolg.

 

 

Die Teilnehmer schätzen dies, etwas für sich und die Arbeit mit ihren Pferden mit nach Hause nehmen zu können und eine Lösung gemeinsam erarbeitet zu haben.

 

 

Alle waren durch die Bank von dem Australier begeistert und wären auch ein nächstes Mal dabei.

 

 

Wir durften die Anlage von Double H Trainingsstable nutzen. Die Familie Mader hat dafür einen ganz großen Dank verdient, denn sie haben alles Erdenkliche getan, damit wir uns auf der Anlage wohl fühlten. Besonders erwähnenswert ist, dass sie in kürzester Zeit eine Tribüne für unsere Zuschauer zimmerten und auch für eine ausreichende Beschallung sorgten.

 

 

Unsere gute Fee am Mikrofon, Christine Nusshag, sorgte nicht nur dafür, dass die schwierigsten Passagen von den Kursteilnehmern und Zuschauern verstanden wurden, sie sorgte auch dafür, dass unser Profi stets mit dem Nötigsten wie Getränken etc. versorgt wurde – merci vielmals!

 

 

In der Vergangenheit hat sie sowohl Alfonso Aguilar als auch seinen Landsmann Steve Halfpenny jedem verständlich gemacht – diese Routine und die Professionalität waren sehr hilfreich.

 

 

Abschließend bleibt noch zu sagen, dass wir durch diesen Kurs viele tolle Pferde und begnadete Reiter kennen lernen durften und dennoch lernt niemand jemals aus – auch Martin nicht.

 

 

Ein bisschen schade ist es, dass Australien so fern ist, da wären noch so einige Fragen offen …..

Alle Bilder könnt Ihr in der Diashow anschauen