24-06-2007

NRHA Breeders Derby: Höchster Score Europas: mit 233,5 slidet Volker Schmitt zum NRHA Breeders Derby Champion

„Das war der Ritt meines Lebens!“

Das war ein Finale, wie man es wohl noch nie gesehen hat, und das sicherlich nicht nur beim Derby! Volker Schmitt ritt Jacs Ready To Slide auf eine 233,5 und holte damit den NRHA Breeders Derby Champion 2007 in der Open. Das war der höchste Score, der bisher in Europa erzielt wurde, und jeder einzelne Pluspunkt war wohl verdient. Volker Schmitt und sein Hengst wurden buchstäblich von den Begeisterungsstürmen der etwa 5000 Zuschauer durch die Pattern 5 getragen. Von Manöver zu Manöver war klar, dass hier der zukünftige Derby Champion dem Sieg entgegen ritt. Nach dem letzten Stop bebte nicht nur die Ostbayernhalle vom Applaus des Publikums. Selbst die Richter hielt es nicht mehr auf ihren Stühlen – hier hatte der eine oder andere tatsächlich Tränen in den Augen.

17 hatten das Open Finale erreicht, und jeder einzelne war ein potentieller Anwärter auf den Champion Titel. Gleich der erste Finalist Oliver Stein legte mit Dun It Starlike einen hervorragenden Ritt hin und ging mit einer 221 aus der Bahn. Damit legte er die Messlatte für die nachfolgenden Starter. Ein wunderschöner Ritt nach dem anderen folgte und trieb die Scores in immer neue Höhen.

Dann kam Nina Lill mit Lena Cielo Jewel. Die 18-jährige Pfälzerin war die jüngste Reiterin  und gleichzeitig die einzige Frau im Derby Finale. Letztes Jahr hatte sie das Non Pro Derby gewonnen, und dies war nach einem Jahr Aufenthalt bei Bernard Fonck und Ann Poels ihr erster Open Start. Sie ritt den von ihrer Mutter gezüchteten und ausgebildeten Hengst wunderbar harmonisch und stylistisch deutlich von Bernard geprägt und steigerte sich von Manöver zu Manöver. Allein diese meterlangen, weichen Stops (‚wie auf Schienen’) mit erstklassigen Rollbacks. Nach dem letzten Stop hielt das Publikum den Atem an und brach dann in Jubel aus: 230,5 ! Ein unerhörter Score, der wohl nicht zu toppen sein konnte, oder doch? Die Spannung in der Ostbayernhalle war fast schon zum Greifen, als ein hervorragender Reiter nach dem anderen einen herausragenden Ritt absolvierte und dann doch nicht ganz an den Top Score herankam – auch nicht Ninas Lehrmeister Bernard Fonck, der mit Whiz N Merida u.a. fantastische Speed Control zeigte und mit einer 226 die Bahn verließ.

Dann kam Volker Schmitt mit Thomas Ehrenreichs („Old Sorrel“) Jacs Ready To Slide, einem Hengst von Jac O Rima aus österreichischer Zucht. Gleich der erste Zirkel mit + 1 ½, dabei unglaublich feine Speed Control. Dann zwei flache, schnelle Spins. Weiche punktgenaue Wechsel. Und dann folgten drei fantastische Stops, die ebenfalls bis zu + 1 ½ einbrachten - 233,5 und der Champion Titel. Nina Lill wurde Reserve, auf dem dritten Platz folgte Morey Fisk, der mit Lil Peppy Dunit Right einen weiteren Super Ritt zeigte – 229,5. Fantastisch, doch eben dieses Mal nicht genug. Doch das galt für die übrigen ebenso. Man bedenke, dass man in diesem Finale mit einer 221 gerade mal den 10. Platz erreichte....     

In einer grandiosen Siegerehrung wurden die Champions gefeiert. Da lief einem die Gänsehaut über den Rücken, als Volker Schmitt und Non Pro Champion Uwe Gerbig nochmals Spins im Spotlight der großen Ostbayernhalle zeigten. „Das war der Ritt meines Lebens,“ so Volker Schmitt. „ Es war unglaublich – heute Abend passte einfach alles. Und dann diese Stimmung und dieses Publikum...“