13-06-2007

„Horsetraining is simple“

 

Wer es nicht glauben wollte, konnte sich am 9. und 10. Juni 2007 in Kirn davon überzeugen. Chuck Klipfel hatte erneut den Weg nach Rheinland-Pfalz gefunden, diesmal an die Nahe, auf die malerische Reitanlage der JP-Trainingsstables auf der Nägelspitz in Kirn. Mit dabei war erneut Sabine Mittmannsgruber als Übersetzerin.

 

Der Kurs wurde organisiert von Birgit Schmitt-Paeslack, der zweiten Vorsitzenden der DQHA-Regionalgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland.

Ursprünglich überwiegend als Basiskurs ausgeschrieben, waren auch hier vom jungen Pferd/unerfahrenen Reiter bis zum Turniercrack alles vertreten.

 

 

Am Beginn der Clinic stand wie immer das Checken der Ausrüstung, der reiterlichen Fähigkeiten und der Ausbildung der Pferde. Dieses ist mitunter der wichtigste Teil, wenn auch für die Zuschauer nicht so interessant, da die Reiter mit den Pferden sowie der Trainer in der Halle stehen und „nur“ reden, aber bereits hier macht sich Chuck ein Bild, lernt seine Schüler kennen, bespricht die ersten Probleme.

 

 

Anschließend teilte Chuck die Reiter in zwei Gruppen ein und nach der Mittagspause begann das eigentliche Training.

 

 

Den Anfang machte am Samstag die „Fortgeschrittenengruppe“, die zu 80 Prozent aus Reitern bestand, die Chucks Programm bereits in einem oder mehreren Kursen kennen gelernt hatten.

Hier wurde Gelerntes vertieft, Probleme beseitigt und Unsicherheiten besprochen und aus der Welt geschafft. Ansonsten mussten auch die „Fortgeschrittenen“ lernen, dass jedes Training immer wieder mit den Basics beginnt. Und erst, wenn die Fragen des Reiters an das Pferd mit den richtigen Antworten beantwortet wurden, konnten die Reiter mit den Manövern beginnen.

 

 

Chuck vergleicht das Training eines Pferdes mit einer „Conversation“ (Unterhaltung). Der Reiter stellt die Fragen, das Pferd gibt die Antworten. Probleme in der Schulter und im Rippenbereich sind die häufigsten Probleme, die beim Pferdetraining auftauchen können. Chucks Programm ist so zugeschnitten, dass man mit wenigen und gezielten Übungen jedes Problem angehen und „fixen“ kann. Dadurch werden weder Reiter noch Pferd mit Korrekturen überschüttet und verwirrt.

 

 

In der „Anfängergruppe“ waren z.T. junge Pferde vertreten sowie auch ausgebildete Reiner mit unerfahrenen Reitern.

Besonders auffällig war in dieser Gruppe ein Reiter mit einem jungen Pferd, das gerade erst aus der Ausbildung gekommen war. Beiden war am Samstag die Unsicherheit deutlich anzusehen. Dazu muss man sagen, dass eigentlich die Zusammenstellung „grünes Pferd, grüner Reiter“ nicht wirklich glücklich ist. Sabine Mittmannsgruber brachte es mit einem Satz auf dem Punkt:

„Grünes Pferd und grüner Reiter - die Farbe kann man mischen, wie man will, man bekommt immer nur Grün heraus.“

 

Dies bedeutet nicht, dass keine Chance besteht für ein solches Paar, aber es tut sich so viel schwerer, als wenn man sich als Reiter einem erfahrenen, älteren Pferd anvertraut.

 

 

Aber gerade bei diesem Paar waren die Veränderungen am Sonntagabend deutlich zu sehen. Dies beflügelt nicht nur den Reiter, sondern bestätigt auch den Trainer in seiner Arbeit.

 

 

Die Anlage der JP-Trainingsstables liegt malerisch auf einer Anhöhe über Kirn mitten im Wald (sie wird Anfang Juli der Veranstaltungsort für die ersten Landesmeisterschaften der DQHA-Regionalgruppe RPS sein).

Die Familie und das Team um die Pächterin der Anlage, Jessica Pesi, versorgte die Gäste - gleich, ob zwei- oder vierbeinige - aufs Beste und alle Reiter sowie Chuck und Sabine äußerten sich positiv über das Ambiente und die Freundlichkeit auf der Anlage.

 

 

 

Am Samstagabend fand am Grillplatz auf der Anlage ein „American BBQ“ statt; die Gäste saßen zum Teil bis nach Mitternacht am Feuer und klönten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Christian Meyer ließ es sich an diesem Abend nicht nehmen, nebst Familie einen Besuch abzustatten und Chuck und Sabine zu besuchen.

 

 

Trotz anstrengendem Programm und zwei wirklich heißer und schwüler Tage (am Samstagnachmittag kam darüber hinaus ein wahrer Wolkenbruch herunter, der Abend war dann wieder warm und trocken) war eine deutliche Wehmut zu spüren, als die Kursteilnehmer sich am Sonntag von Chuck und Sabine verabschiedeten. Es wurden bereits neue Clinics geplant, Termine vereinbart, mündliche Anmeldungen vorgenommen - und so können wir sicher sein, dass dieser Kurs nicht der letzte von Chuck Klipfel in Deutschland bzw. Rheinland-Pfalz gewesen sein wird.

 

Bilder: S. Alfs

 

Bilder hat auch Frank Baunach gemacht: HIER

 

Birgit Schmitt-Paeslack